Wie sinnvoll sind Teamaktivitäten in Zeiten von virtuellen Teams?
Ich begegne vielen Führungskräften die einerseits Homeoffice befürworten, anderseits sich über die Entfremdung der Mitarbeiter beklagen. Da fallen Sätze wie: „zum Glück kennen wir uns schon lange“.
Aber so richtig rund läuft es auf Nachfrage dann doch nicht.
Das ist doch ganz klar, denn einerseits hat sich die Arbeitswelt in den letzten zwei Jahren völlig gewandelt und wir alle verändern uns auch persönlich stets weiter. Vom ehemalige Sitznachbar wusste man alles, denn neben der Arbeit wurde auch viel Persönliches ausgetauscht. Man wusste schon beim „Guten Morgen“ ob etwas nicht stimmt und konnte den Kollegen mit all seinen Ecken und Kanten einschätzen. In der digitalen Welt kann man zwar chatten und in Videokonferenzen sich via Kamera auch teilweise sehen. Ein wirkliches unverbindliches Gespräch in der Kaffeeecke oder spontan auf dem Flur gibt es nicht mehr.
Aktive Teamentwicklung ist in digitalen Zeiten wichtiger denn je!
Um auf Distanz mit anderen effektiv zusammen arbeiten zu können ist es umso wichtiger den anderen zu kennen. Es gibt nun mal unterschiedliche Typen. Die einen sind selbst-diszipliniert und können allein und strukturiert arbeiten, andere benötigen den ständigen Austausch um ihre Kreativität freien Lauf lassen zu können. Manche gehen in Prozessen voll auf und wissen genau was zu tun ist, andere benötigen die Freiheit zur effektiven Arbeit.
Da wir uns aber immer weniger physisch wirklich begegnen besteht die Gefahr diese individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen nicht mehr zu kennen. Wir entfremden uns zwangsläufig immer weiter und Missverständnisse sind schon fast vorprogrammiert. Es wird weniger direkt gesprochen, viel mehr schriftlich kommuniziert. Es fehlt die Körpersprache und das Wissen um persönliche Empfindlichkeiten. Dadurch kann es sehr schnell zu gegenseitigen Interpretationen kommen und die Zusammenarbeit ist nicht mehr reibungslos.
Trotz all der Vorteile der digitalen Zusammenarbeit mit Unterstützung unzähliger guter Tools läuft es dann einfach nicht reibungslos und der Output sinkt.
Ist virtuelles Teambuilding sinnvoll?
Maßnahmen im Team zur Stärkung der Zusammenarbeit sind unumstritten sinnvoll. Viele können es sich nur schwer vorstellen, dass dies auch virtuell funktioniert. Sehr viele Firmen konnten sich aber auch nicht vorstellen, dass Homeoffice funktioniert und haben dies schätzen gelernt. Natürlich kann Teamentwicklung auch in digitaler Form durchgeführt werden. Erst recht, wenn wenn es um virtuelle Teams geht!
Das wichtigste Instrument der Teamentwicklung ist die Kenntnis über das Team. Wir zeigen anhand von einer leicht verständlichen Methode was für unterschiedliche Charaktere in dem jeweiligen Team stecken. Unterschiedliche Menschen benötigen unterschiedliche Arbeitsweisen der Zusammenarbeit. Wenn jeder im Team weiß, was der andere mag, wie Höchstleistung hervorgerufen werden können, was die jeweiligen Stärken und Schwächen des Einzelnen sind und wie man sich gegenseitig helfen kann, dann kann wieder wirkliche Teamarbeit entstehen.
Um das gegenseitige Vertrauen zu stärken können spannende praktische Übungen mit integriert werden, damit auch gleich der Transfer aus der Theorie in den Arbeitsalltag gelingen kann.
Digitale Teamentwicklung nicht nur wegen der Pandemie
Teamentwicklungsmaßnahmen können aber auch nicht nur wegen Corona in die digitale Welt transferiert werden. Es kann auch später sinnvoll sein, hybride Teams zu etablieren um beispielsweise Entfernungen leichter zu überbrücken oder flexible Arbeitszeiten zu ermöglichen. Corona hat unsere Gesellschaft quasi gezwungen andere Arbeitsweisen zulassen zu müssen, vielleicht hat dies aber auch langfristige Vorteile. Wie viel Zeit wird sonst auf dem Arbeitsweg verbraucht und von der Umweltthematik ganz zu schweigen.
Eine gute Teamarbeit ist in allen „Welten“ möglich. Egal ob digital oder in Präsenz. Die Methoden sind einigen Stellen unterschiedlich und müssen sowohl von den Mitarbeitenden als auch von den Führungskräften erlernt werden. Wir unterstützen Sie dabei!