Erlebnispädagogik – erlebnisorientiertes Lernen

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Das letzte mehrtägige Seminar hat wieder gezeigt, wie viele praktische Erfahrungen dabei vermittelt werden konnten. Die Gruppe war sich fremd, hatte aber das gemeinsame Ziel diese Methoden zu erlernen, um sie auch praktisch anwenden zu können. Authentisches Vermitteln von dieser sehr lebensnahen Vorgehensweise lässt sich am besten durch das eigene Erleben. So erlebte die Gruppe alle Teamphasen selbst und lernte die praktische Umgangsweise damit – was Erlebnispädagogik ist!

Was ist Erlebnispädagogik?

Welche Ziele hat Erlebnispädagogik? Welche Lernfelder werden damit abgedeckt und was sind die typischen Merkmale von erlebnisorientiertem Lernen? Die pädagogische Zielsetzung davon ist eine Art der Persönlichkeitsentwicklung. Es geht dabei um die Veränderung oder Stabilisierung von Verhaltensweisen insbesondere in der Gruppe und von jedem selbst. Persönlichkeitsentwicklung findet in der Erlebnispädagogik auf der Basis der Selbsterkennung und Selbstwahrnehmung statt und gehört damit zur humanistischen Psychologie.

Die wichtigsten Lernfelder sind das Solidarische Handeln, die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, der Umgang mit persönlichen Grenzen, sowie Kreativität und Spontanität…

Die besonderen Merkmale sind vor allem die Authentizität, also die Echtheit und Glaubwürdigkeit, da die Erfahrungen aus erster Hand, also selbst gemacht werden. Es wird ein situativer Ernstcharakter vermittelt. Für die Teilnehmenden werden Situationen mit wenig Ausweichmöglichkeiten geschaffen. Somit können Konflikt- und Entscheidungspotentiale gefördert werden und es muss Verantwortung für das eigene Handeln übernommen werden.

Methodischer Aufbau der Erlebnispädagogik

Der methodische Aufbau einer erlebnispädagogischen Maßnahme durchläuft dabei immer einem festen Zyklus:

  1. Vorbereitung
  2. Aktion
  3. Reflextion
  • Jede Aktivität muss vorbereitet, geplant bzw. eingeleitet werden. Der Unterschied zu einem Aneinanderreihen von netten Spielen zu wirklichem erlebnisorientiertem Lernen ist der methodische Aufbau, das Konzept, also die Planung der gesamten Maßnahme.
  • Jede einzelne Aktivität wird durchgeführt und selbst erlebt. Manche empfinden dies als „Spiel“, aber eigentlich geht es hierbei um das Erlebnis von jeder Person und ihrer Interaktion mit den Mitmenschen. Dabei geht es auch oft darum, die eigene Komfortzone kennen zu lernen oder zu erweitern.
  • Lernen und wirkliche Schlüsse daraus ziehen, lässt sich erst durch eine gut geführte Reflextion. Deshalb legt die Erlebnispädagogik hierauf besonderen Wert darauf. Der Transfer in die Alltagssituation ist die Kunst das erlebte auch in anderen Situationen anwenden zu können und einen echten Mehrwert daraus zu ziehen.

Methodischer Ansatz der Erlebnispädagogik

  • Konfrontation der Beteiligten mit eigenen Verhaltensmechanismen (Besonders in oder nach persönlichen Grenzsituationen)
  • Pädagogische Arbeit ist in erster Linie ressourcenorientiert (Umgang mit den vorhandenen Materialien und Personen)
  • Neue Impulse und Anregungen setzten
  • Neue Kommunikationsstrukturen sollen vermittelt werden (Sensibilisierung für Bewegungs- und Ausdrucksverhalten)
  • Es besteht für alle Beteiligten (Teilnehmer/innen und Betreuer/innen) die Chance, die anderen in neuen (Verhaltens-) Situationen kennen zu lernen
  • Positives Gruppen- oder Institutionsklima soll gestärkt werden (Teambuilding)

Aber:

Die Pädagogik kann (auch mit der Form von Präventionsveranstaltungen) letztlich kein Reparaturbetrieb für gesellschaftliche Missstände sein!

Wichtige Merkmale der Erlebnispädagogik

  • Der Mensch soll angeregt werden, sich mit seiner Person und seiner sozialen Umwelt in einem intensiven Wahrnehmungs- und Erlebnisprozess auseinander zu setzen. Ziel dieser Auseinandersetzung ist die Persönlichkeitsentwicklung.
  • Die Erlebnispädagogik arbeitet mit dem besonderen Anreizcharakter der Angebote. Sie fordert die Teilnehmer/innen zum Mut und Wagnis auf, sich auf neue (ungewohnte) Situationen einzulassen.
  • Erlebnispädagogische Unternehmungen verlassen bewusst die alltägliche Lebenswelt der Teilnehmer/innen. Diese können sich in einer neuen nicht vorbelasteten Situation erfahren. Die Anforderungen reduzieren sich auf (existenzielle) Notwendigkeiten. Die freiwerdenden Energien kann das Individuum für einen Prozess der „Bewusstseinsbildung“ nutzen.
  • Die Erlebnispädagogik nutzt die natürlichen Lebensräume. Denn das Leben in und mit der Natur stellt uns eine Vielzahl an realistischen und einsichtigen Aufgaben, die wir für den pädagogischen Prozess nutzen können
  • Kenntnisse und Fertigkeiten, die für das Gelingen eines Projektes notwendig sind, werden handlungsorientiert erworben bzw. angeeignet. Der Handlungsprozess muss überschaubar sein, und die Lernschritte aufeinander aufbauen.
  • Der erlebnispädagogische Prozess kann nicht auf bloße „Action“ reduziert werden. Erlebnispädagogische Projekte besitzen eine Vorbereitungs-, Aktions- und Reflextionsphase.
  • Erlebnispädagogik muss ein Beziehungsangebot beinhalten. Denn erlebnispädagogische Projekte können nur gelingen, wenn zwischen dem Teilnehmenden und dem Leitenden ein Vertrauensverhältnis entsteht, in dem Misstrauen und Ängste abgebaut werden können.
  • Erlebnispädagogik beinhaltet ein ganzheitliches Lernen mit Kopf, Herz und Hand. Dies setzt eine bewusste Entscheidung voraus, damit Erfahrungen überhaupt gemacht werden können.
  • Erlebnispädagogische Projekte erfordern neben pädagogischen Qualifikationen auch Kompetenzen bezüglich der beabsichtigten Unternehmungen wie z.B. Klettern, Boot fahren, Segeln usw.
  • Durch mitverantwortliche Beteiligung der Teilnehmenden bei der Planung und Durchführung von erlebnispädagogischen Projekten werden Eigenständigkeit und Selbstverantwortung gefördert. Eine überwiegend autoritäre Organisations- und Entscheidungsstruktur behindert den handlungsorientierten Lernprozess.

Erlebnispädagogik sollte nie als allgemein rettende „pädagogische Instanz“ betrachtet werden.

Feedback von dem Seminar

Wie ein Seminar wirklich ankommt, erfährt man nur durch ein ehrliches Feedback. Ich verwende am Ende dazu immer einen sehr einfachen Fragebogen. Die realen Rückmeldungen kann selbst gelesen werden.


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